Familiengottesdienst für Zuhause (Pfingsten 31. Mai 2020)

Gebrauchsanweisung: Familiengottesdienste für Zuhause

  • Überlegen Sie sich gemeinsam, zu welcher Uhrzeit Sie diesen Gottesdienst feiern möchten. Vielleicht nehmen Sie die Gottesdienstzeit Ihrer Kirche.
  • Suchen Sie sich gemeinsam einen Ort, an dem Sie gut diesen Gottesdienst feiern können. Das kann der Esstisch, die Couch im Wohnzimmer sein oder auch auf dem Teppichboden sitzend im Kinderzimmer.
  • Schauen Sie, wie Sie diesen Ort gestalten. Wenn möglich, zünden Sie ein Kerze an und stellen Sie diese in die Mitte, legen eine (Kinder-) Bibel und evtl. eine kleines Wandkreuz dazu.
  • Sie können alle Texte selber lesen bzw. beten. Sie können sich aber auch einige anhören.

Familiengottesdienst zu Pfingsten

Bild: Friedbert Simon / Künstler: Polykarp Ühlein In: Pfarrbriefservice.de

Stille
Wir haben uns nun versammelt. Wir wollen zur Ruhe kommen um uns auf die Begegnung mit Gott einzulassen. Dazu legen wir die Hand auf unser Herz und atmen fünfmal, ganz bewusst, ein und aus.

Beginn
Wir machen das Kreuzzeichen und sprechen gemeinsam:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Per Mausklick auf den Pfeil die Audio-Datei abspielen, nach dem Gebet antworten wir gemeinsam mit „Amen“:

Gebet
Jesus, wir sind hier mit allem was uns beschäftigt. Mit unseren Sorgen und Nöten, unserer Freude und unseren Dank. Du hast gesagt, du lässt uns nicht allein. Du schickst uns deinen Heiligen Geist, deinen Helfer. Wir können ihn nicht sehen, aber wir können ihn spüren. Danke, Jesus, dass du jetzt und immer bei uns bist. Amen

Per Mausklick auf den Pfeil die Audio-Datei abspielen:

Lesung
An Pfingsten feiern wir den Heiligen Geist, den Jesus uns versprochen hat. Der Heilige Geist der uns zur Seite steht, der uns in Bewegung setzt, uns Mut macht und uns stärkt. Wir hören nun wie es vielleicht damals gewesen ist, als der Heilige Geist zu den Jüngern kam.
Jünger A: Als Jesus mit uns durch das Land gezogen ist, was war das eine tolle Zeit. Leider viel zu kurz.
Jünger B: Das stimmt!  Seitdem  Jesus nicht mehr da ist, wissen wir nicht, was wir machen sollen. Es ist nichts mehr los, seit Jesus weg ist. Unser Leben ist richtig farblos und trostlos. Mir fehlt der Antrieb! Jesus fehlt mir.
Jünger A: Ich vermisse ihn auch!  Seit Jesus nicht mehr da ist, bin ich oft traurig. Er fehlt mir so!
Jünger B: Manchmal hab ich sogar richtig Angst. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Ich habe Angst, dass auch wir gefangen genommen werden. Darum treffen wir uns ja heimlich und schließen die Türen zu.
Jünger A: Irgendwie gibt es keine richtige Gemeinschaft mehr. Die nötige Begeisterung fehlt. Es bewegt sich nichts mehr. Jesus fehlt einfach!
Jünger B: So ist es uns damals ergangen. Wir fühlten uns wie gelähmt und saßen traurig und mit schwerem Herzen zusammen. Es war so als ob alles stehen bliebe. Wir wollen nun hören was dann passiert ist.

Lesung aus der Apostelgeschichte

Bild: Friedbert Simon
In: Pfarrbriefservice.de

Es ist Pfingsten. Die Freunde Jesu und auch seine Mutter Maria sitzen beisammen. Türen und Fenster sind verschlossen.
Die Freunde Jesu haben Angst, weil Jesus nicht mehr da ist.
Sie sind traurig, weil Jesus zum Vater heimgekehrt ist.
Sie fühlen sich allein, darum halten sie einander fest.
So sitzen die Freunde Jesu da und warten. Schweren Herzens sitzen sie da. Sie denken an Jesus, der versprochen hatte: “Ich lasse euch nicht allein! Wenn ich beim Vater bin, schicke ich euch einen, der tröstet, der euch Mut macht, der euch Kraft und Freude schenkt. Das ist der Heilige Geist.“
So sitzen sie da und warten.
Auf einmal ist das Haus mit einem Brausen erfüllt.
Es ist, wie wenn ein starker Sturm weht, ein Sturm, der alles hinwegfegt: auch die Angst und die Traurigkeit.
Es ist nicht nur das Sturmesbrausen. Es ist, als wäre das Haus erfüllt von Zungen wie von Feuer; von einem Feuer das das Dunkle verjagt, das durch alles hindurchleuchtet, durch Türen und Fenster und Mauern.
Ein Feuer, das die Gesichter der Menschen hell macht.
Die Menschen im Haus werden mit Freud erfüllt.
Sie fühlen Kraft und Mut.
Angst und Traurigkeit sind weg.
Sie spüren: Gott ist in uns!
Der Heilige Geist ist in uns.
Die Freunde öffnen nun ihr Haus,
die Fenster, die Türen.
Sie gehen hinaus zu den Menschen und erzählen ihnen voll Freude von Gott.

Lied
Dein Geist weht wo er will
https://www.youtube.com/watch?v=GX3E0zGUQ4k&list=RDGX3E0zGUQ4k&start_radio=1&t=20

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Bild: Martin Manigatterer / Kunst: Glaswerkstätten im Stift Schlierbach / Standort: Fatimakapelle Schardenberg In: Pfarrbriefservice.de

Zum Nachdenken und miteinander Reden
Letzte Woche war wieder so ein Tag, an dem ich nicht so recht wusste was ich machen sollte. Fast alle Termine waren abgesagt. Die Fenster waren auch schon geputzt und Freunde treffen war ja auch nicht möglich. Aus lauter Langeweile kramte ich im Schrank zwischen alten Fotoalben herum und entdeckte dazwischen mein altes Briefpapier. Wirklich altes Briefpapier mit passenden Briefumschlägen. Ich weiß gar nicht, ob man sowas heute noch kaufen kann. Auf einmal kam mir die Idee, Ich hatte einer meiner Freundinnen, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte, einen Brief zu schreiben. Gesagt getan. Da war mir nicht mehr langweilig und mit diesem Brief habe ich meiner Freundin eine wirklich große Freude gemacht.
In solchen Situationen glaube ich, hat der Heilige Geist seine Finger im Spiel.
Den heiligen Geist kann ich nicht sehen, aber ich kann ihn spüren. Er macht was mit mir. Er setzt mich in Bewegung. Er hilft mir etwas im Sinne Jesu zum guten Leben beizutragen.
Wenn ich gefragt werde, was für mich der Heilige Geist ist, dann vergleiche ich ihn  oft mit dem „Herzschlag“ oder ich sage, er ist für mich wie die Energie.
Die Jünger haben auch neue Energie bekommen. Der Geist hat aus ihnen sogar mutige und starke Menschen gemacht, die hinausgegangen sind um allen Menschen ganz begeistert von Jesus und seiner Botschaft zu erzählen. Sie brannten dafür.
Dieser Heilige Geist bringt unser Herz in Bewegung und macht auch uns zu mutigen und starken Menschen, die sich mit ihren Fähigkeiten und Begabungen für etwas einzusetzen. In unserer Gemeinde fallen mir die vielen Menschen ein, die für etwas brennen. Die vielen Ehrenamtlichen die täglich für „Essen auf Rädern“ unterwegs sind – oder für Mehrhoog hilft. Aber auch die vielen Kinder die  zum Jahresanfang als Sternsinger oder die, die in den letzten Wochen als Zeichen der Hoffnung einen Regenbogen gemalt haben.
Bei all dem ist ein guter Geist und für mich der Heilige Geist spürbar.
Da wird für mich das Wirken des Heiligen Geistes sichtbar.

  • Was ist für dich, was ist für euch der Heilige Geist?
  • Erzählt euch gegenseitig Situationen, in den ihr schon mal das Wirken des heiligen Geistes gespürt habt.

Aktion

  • Der Heilige Geist ist, ähnlich wie der Wind, nicht sichtbar aber spürbar.
    Wenn du mit deiner Hand wie mit einem Fächer wedelst, spürst du den Wind?
    Oder puste ganz vorsichtig in die Kerzenflamme. Siehst du wie sie flackert?
    Vielleicht hast du noch andere Ideen, den Wind (Luft) sichtbar oder spürbar zu machen.
  • Der Heilige Geist gibt neue Energie. Nehmt einen Luftballon zur Hand und haltet ihn zwischen Daumen und Zeigefinger. Er hängt matt herunter. So ähnlich fühlen sich die Jünger zum Beginn der Geschichte- traurig, niedergeschlagen und mutlos. Dann kommt der Heilige Geist.
    Puste nun Luft in den Ballon. Er kommt in Bewegung. Halte ihn zu und drücke ihn vorsichtig. Da ist jetzt Schwung und Spannkraft drin.
    Kannst du dir vorstellen, wie sich die Jünger gefühlt haben?
  • Wie den Wind, kann man den Heiligen Geist nicht sehen, aber man kann sehen, was er bewegt. Hier findest du eine Anleitung zum Basteln eines Windrades https://www.pfarrbriefservice.de/topicpage/ein-windrad-basteln

Per Mausklick auf den Pfeil die Audio-Datei abspielen, Nach jeder Bitte antworten wir: „Komm Heiliger Geist“:

Fürbitten

Gott, mit dem was uns beschäftigt dürfen wir uns an dich wenden.

    • Für alle, die sich in jetzt in der Zeit der Corona-Pandemie oft schlapp und mutlos fühlen. Gib ihnen neuen Schwung.
    • Für alle, die in diesen Tagen traurig sind. Gib ihnen Trost.
    • Für alle, die anderen Menschen helfen und sich für sie einsetzten. Gib ihnen die nötige Kraft.
    • Für alle, die sich für die Botschaft Jesu einsetzen. Lass sie Begeisterung ausstrahlen.
    • Für alle, die an ihren Fähigkeiten und Begabungen zweifeln. Stärke sie durch deine Liebe.

Wir beten das Vater unser
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unserem Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen

Schlusssegen
Wir beenden unseren Gottesdienst mit den Worten:
„Es segne uns der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.“

Dabei können wir wieder das Kreuzzeichen machen wie am Anfang oder wir zeichnen uns gegenseitig ein Kreuz auf die Stirn.

Ein Dank gilt den Mitwirkenden: Heike, Ina, Thea, Max, Raimund, Luzi, Levin und Ilona

Hier der gesamte Ablauf als PDF zum Download.