Familiengottesdienst für Zuhause (13. September 2020)

Gebrauchsanweisung: Familiengottesdienste für Zuhause

  • Sie können diesen Gottesdienst für sich als Familie feiern. Sie können aber auch gemeinsam mit einer befreundeten Familie, den Nachbarn oder Großeltern tun.
  • Überlegen Sie sich gemeinsam, zu welcher Uhrzeit Sie diesen Gottesdienst feiern möchten. Vielleicht nehmen Sie die Gottesdienstzeit Ihrer Kirche.
  • Suchen Sie sich gemeinsam einen Ort, an dem Sie gut diesen Gottesdienst feiern können. Das kann der Esstisch, die Couch im Wohnzimmer sein oder auch auf dem Teppichboden sitzend im Kinderzimmer.
  • Schauen Sie, wie Sie diesen Ort gestalten. Wenn möglich, zünden Sie eine Kerze an und stellen Sie diese in die Mitte, legen eine (Kinder-)Bibel und evtl. ein kleines Wandkreuz dazu.
  • Sie können alle Texte selber lesen bzw. beten. Sie können sich aber auch einige anhören.

Familiengottesdienst zum 13. September 2020

Per Mausklick auf den Pfeil die Audio-Datei abspielen, nach dem Kreuzzeichen antworten wir gemeinsam mit „Amen“:

Begrüßung
Hallo, wie schön, dass Ihr euch zum Gottesdienst versammelt habt.
Wir wollen miteinander unseren Glauben feiern.
Und so machen wir gemeinsam das Kreuzzeichen, mit dem wir zeigen, dass wir im Namen Gottes hier zusammengekommen sind.
Wir sprechen gemeinsam:
„Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen.“

Lied: Einfach spitze

Per Mausklick auf den Pfeil die Audio-Datei abspielen. Wir wollen gemeinsam beten und falten dazu die Hände.

Gebet
Guter Gott,
du möchtest, dass wir gut zueinander sind.
Das gefällt auch uns am besten.
Aber manchmal sind wir böse und gemein zueinander
und es fällt uns schwer uns zu entschuldigen.
Wenn uns einer so richtig geärgert hat, fällt es uns manchmal noch
schwerer dem anderen zu vergeben.
Bitte, hilf uns, dass wir immer wieder Wege finden aufeinander zuzugehen.
Amen

Evangelium nach Matthäus 18,21-35 (aus der „Neukirchener Kinder-Bibel“)

Hört die frohmachende Botschaft Gottes!
Einmal kam Petrus zu Jesus. „Darf ich etwas fragen?“, bat er.
„Was soll ich machen, wenn mir jemand Unrecht tut? Wie oft muss ich ihm vergeben? Reicht es siebenmal?“
„Nein“, antwortete Jesus, „Sondern siebzigmal siebenmal!“
Petrus sah Jesus ungläubig an. Aber Jesus sagte: „Ich will dir ein Beispiel geben. Hör die Geschichte von dem Knecht, der nicht vergeben wollte.“

Es war ein König, der hatte viele Knechte. Einer unter ihnen schuldete dem König eine Menge Geld, eine riesige Summe.
Eines Tages aber rief der König seinen Knecht und befahl ihm: „Gib mir das Geld zurück!“ Da erschrak der Knecht sehr. Woher sollte er das Geld nehmen?
Er hatte kein Geld mehr, keinen Cent.
„Dann nehme ich dir deine Frau und deine Kinder!“, rief der König. Aber der Knecht fiel auf seine Knie, weinte und bettelte: „O König! Hab doch Geduld mit mir! Ich will dir alles zurückzahlen.“
Da bekam der König Mitleid mit seinem Knecht. „Geh nur!“ sagte er freundlich.
„Du brauchst mir nichts mehr zu zahlen. Ich schenke dir alles.“
Erleichtert zog der Knecht davon. Sein Herr hatte ihm alle Schuld erlassen. Er schuldete ihm nichts mehr, nicht einen Cent!

Doch als der Knecht auf die Straße kam, traf er einen anderen Knecht. Der schuldete ihm Geld, nicht sehr viel, nur ein paar kleine Silberstücke. Aber der Knecht ging auf den anderen los, packte ihn am Kragen und schrie ihn an: „Endlich habe ich dich erwischt! Gib mir sofort mein Geld zurück! Sonst kommst du ins Gefängnis.“
Da fiel der andere auf seine Knie, weinte und bat ihn: „Hab doch Geduld mit mir! Ich will dir alles zurückzahlen.“
Aber der Knecht hörte nicht auf ihn. Packte den anderen, schleppte ihn weg und warf ihn ins Gefängnis.
Das hatten andere gesehen. Schnell liefen sie zum König und erzählten ihm traurig was der Knecht getan hatte.
Da wurde der König sehr zornig. Sofort ließ er den Knecht noch einmal holen.
„Du Schurke!“ rief er. „Deine ganze Schuld hab ich dir erlassen, weil du mich darum gebeten hast. Aber du hast dem anderen gar nichts erlassen?“
Da konnte de Knecht weinen und betteln, so viel er wollte. Es half ihm nichts.
Der König ließ ihn in das Gefängnis werfen. Dort musste er bleiben, bis er alles bezahlte.“

„Seht“, sagte Jesus, „so hat mein Vater im Himmel euch alle Schuld vergeben. Aber ihr? Ihr wollt einander die Schuld nicht vergeben?“

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Gedanken zum Evangelium

Bild: Martha Gahbauer, In: Pfarrbriefservice.de

Na, das, was der hartherzige Diener da gemacht hat, ist doch wohl unmöglich!
Der gute König erlässt seinem Diener die große Schuld. Aber derselbe Diener lässt seinen Nächsten wegen ein paar Silberstücke ins Gefängnis werfen. Er hat Gutes erfahren, aber er gibt es nicht weiter.
Ich glaube aber, wenn wir ehrlich sind, dann müssen wir zugeben, dass auch wir solche Situationen kennen. Auch wir sind manchmal hartherzig und bestehen auf unserem Recht.
Wenn wir von Gott geliebt sind und er uns jeder Schuld vergibt, dann ist die logische Folge, dass auch wir unserem Nächsten immer wieder vergeben können. Gott schenkt uns so viel Gutes, da dürfen wir mit Geduld und Liebe nicht geizen.
„Verzeihen“ ist echt schwer, vor allem in den Situationen, wenn wir das Gefühl haben, dass uns jemand absolut Unrecht getan hat, wir also wirkliche unschuldige Opfer sind. Wieso soll ich ihm dann verzeihen? Soll der sich doch bei mir entschuldigen.

Vielleicht fällt dir eine Situation ein, in der jemand großherzig zu dir war, dir verziehen hat und dir somit die Chance für einen Neuanfang gegeben hat. Wie hat sich das angefühlt?

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Geschichte – Die Brücke

Hans und Peter lebten in einem kleinen Dorf, nicht weit voneinander entfernt. Sie waren Schulfreunde, beste Freunde.

Sie lachten miteinander, sie halfen einander, sie spielten miteinander Fußball.

Bild: Factum/ADP In: Pfarrbriefservice.de

Von einem Tag zum anderen aber begannen sie einander zu hassen. Niemand wusste warum. Hans schimpfte auf Peter, Peter auf Hans.  „Du Dummkopf!“ „Du Feigling!“ Wenn sie sich sahen, drohten sie einander mit der Faust. Schulkollegen probierten, die beiden zu versöhnen, aber es half nichts. Eines Tages begann es stark zu regnen. Die Straße wurde zu einem Bach. Man konnte sie nur sehr schwer überqueren. Peter kam aus dem Haus und schaute. Schön war das, die Sonne schien wieder, wo die Straße war, floss Wasser wie ein richtiger Bach. Plötzlich aber schaute er finster.

Beim Haus gegenüber stand sein Feind Hans. Er hatte einen Stein in der Hand. Peter dachte, du willst einen Stein nach mir werfen? Das kann ich auch. Er lief in den Hof zurück und holte einen großen Stein. Aber………….. Hans warf keinen Stein. Der bückte sich am Straßenrand und legte vorsichtig den Stein ins Wasser. Er prüfte, ob der Stein fest war und ob man darauf stehen konnte. Dann holte er wieder einen Stein. Die Steine sahen im Wasser aus wie kleine Inseln. Peter dachte: Ach so, das kann ich auch. Er holte Steine und legte sie wie Hans ins Wasser. So bauten sie einen Übergang über die Straße.  Die Leute blieben stehen und schauten zu. Hans und Peter kamen sich ganz nahe. Seit langer Zeit schauten sie sich wieder in die Augen und Hans sagte: Ich habe einen neuen Fußball bekommen. Willst du mit mir spielen? Und Hand in Hand liefen sie in den Hof von Hans – gute Freunde wie vorher.

(Geschichte von Natalie Oettli)

Lied: Wir bauen Brücken

 

Aktion
Wenn du magst, hol ein paar Bauklötze oder Legosteine und baut gemeinsam eine Brücke. Als Zeichen dafür, dass wir immer wieder aufeinander zugehen wollen.

Im „Vater unser“ beten wir: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.“ Unsere Bitte wird zu einem Auftrag, Vergebung zu schenken. Das ist nicht leicht und müssen wir immer wieder üben. Gott hilft uns dabei.

So wollen wir nun gemeinsam beten:
Vater unser

Segen

Der Herr segne und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig,
Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir sein Heil. Amen

Ausmalbild
Hier findest du ein Ausmalbild zum Evangelium: Download als PDF

Hier der gesamte Ablauf als PDF zum Download.