Ohne Zweifel ist die Sprache der Kirche männlich und strikt auf das Amt des Priesters zentriert. „Laie“ ist da auch so ein Unwort, das mich immer gestört hat. Gemeinhin versteht man unter diesem Wort jemanden, der von einer Sache wenig oder keine Ahnung hat. In Mainz haben Pastoralreferentinnen und –referenten mit uns Priesteramtskandidaten die gleiche Theologie studiert. Warum wird ihnen weniger Kompetenz eingeräumt?
Weibliche Sprache würde die Kirche sicher bereichern. Jesus zumindest hat sich ausgiebig Zeit für Gespräche mit Frauen genommen, er hat ihnen etwas zugetraut.
Bereits in früheren Jahrhunderten gab es Ansätze dazu, denn starke Frauen konnte selbst die Kirche nicht übersehen. So gibt es das Amt der Äbtissin. Hildegard von Bingen etwa wurde als Prophetin und Kirchenlehrerin bezeichnet, Titel, die nicht selbstverständlich sind. Und Maria Magdalena wird sogar von unserem Papst als Apostelin anerkannt. Von da ist es kein weiter Schritt zur Diakonin oder Priesterin. Ist doch das Priesteramt eng mit dem Apostelamt verknüpft.
Frauen leisten an der Basis unschätzbare Dienste und halten den Gemeindebetrieb in Gang. Ohne sie käme alles zum Stillstand. Eine weichere weibliche Sprache täte der Kirche gut. Sie würde so manche verkrusteten Ansichten wegfegen. Viele engagierte Frauen in unserer Gemeinde resignieren, sind von der Kirche enttäuscht. Wenn auch sie gehen…na dann, gute Nacht.
(Gerhard Schuh in Maria 2.0 September 2020)