Pfarrheimabriss schafft Kitaplätze – BBV 14. Oktober 2025

Kita Mehrhoog Umbau

Freuen sich über den fertiggestellten Ausbau des Kindergartens in Mehrhoog (von links): Stephanie Demjanov und Ludwig Gertz vom Kirchenvorstand, Bernhild Bielefeld (Verbundleitung), Nadine Belting (Thomas Breer Architekten) und Wilhelm Devers, ebenfalls vom Kirchenvorstand. FOTO: SvenBetz

Der Bedarf an Kindergartenplätzen im Hamminkelner Ortsteil Mehrhoog ist groß. Seit Jahren müssen zahlreiche Eltern auf andere Kindergärten in Hamminkeln oder der Nachbarstadt Rees ausweichen und teilweise lange Fahrtwege für die Betreuung ihrer Kinder in Kauf nehmen. Zumindest der katholische Heilig-Kreuz-Kindergarten kann nach der Fertigstellung des Anbaus seit September deutlich mehr Plätze anbieten. „Wir betreuen hier jetzt 109 Kinder in 5 Gruppen“, erklärt Bernhild Bielefeld, Verbundleitung in der Pfarrei Maria Frieden Hamminkeln.

Zwei zusätzliche Gruppen

Eine Gruppe sei komplett neu hinzugekommen, erklärt Lisanne Willing, die vor Kurzem die Leitung der Einrichtung von Anna Michalski übernommen hat. Die Bärengruppe sei an das bestehende Gebäude angebaut worden. „Durch den Anbau konnten wir den U3-Bereich an einer Stelle im Haus bündeln“, freut sich Willing über das fertige Ergebnis. Die neue Gruppe bietet den Kindern viel Platz und zahlreiche Fenster mit Ausblick auf das Außengelände. „Das Außengelände wird noch umgebaut und umgestaltet“, kündigt die Kindergartenleiterin an.

Ein Quantensprung seien auch die angebaute neue Küche und der Essensbereich, sind sich Bielefeld und Willing einig. Der neue Bereich biete viel mehr Platz und verbessere auch die Logistik in der Mittagszeit. Unter anderem kann das Essen über einen Vorratsraum mit Außentür angeliefert werden. „Rund 50 Prozent der betreuten Kinder kommen mittlerweile über Mittag“, gibt Lisanne Willing zu Bedenken. Das sei eine große Herausforderung für das Team. Die rund 50 Kinder der fünf Kitagruppen kommen zu verschiedenen Zeiten zum Essen in den neuen Bereich, erklärt Willing den Ablauf.

Rund ein Jahr hatte der Umbau des Kindergartens gedauert. Für die Erzieher war das keine einfache Zeit, erklärt Bernhild Bielefeld. „Aber die Zusammenarbeit mit den Handwerkern war hervorragend“, lobt die Verbundleitung. Alles habe reibungslos und mit viel gegenseitigem Verständnis funktioniert. „Für die Kinder waren die Bauarbeiten sogar spannend“, berichtet Willing von vielen an den Fenstern plattgedrückten Nasen.

Insgesamt ist die Nutzfläche des Kindergartens durch den Anbau von 580 auf 940 Quadratmeter erweitert worden, so das Architekturbüro Thomas Breer aus Kalkar. Möglich wurde das auch durch die Miteinbeziehung des alten Pfarrheims. Der Bau aus den 70er-Jahren war zum Sanierungsfall geworden, berichtet Wilhelm Devers aus dem Kirchenvorstand der Gemeinde. Weil man Flächen des alten Pfarrheims dem Kindergarten zugeschlagen habe, konnte die Gemeinde den Neubau finanzieren.

„Das war ein langer und schwieriger Prozess“, beschreibt Devers den Weg, bis es grünes Licht für den Neubau des Pfarrheimes und den Umbau des Kindergarten gab. „Am Ende haben viele Akteure die Finanzierung getragen“, stimmt ihm Vorstandkollegin Stephanie Demjanov zu. Das neue Gebäude sei auch energetisch mit Wärmepumpen und PV-Anlage ein Riesenfortschritt, erklärt Ludwig Gertz, der ebenfalls dem Kirchenvorstand angehört.

Nach dem nun folgenden Abriss des alten Pfarrheimes, soll innerhalb eines Jahres der Ersatzbau entstehen. Dann können auch alle Gruppen der Gemeinde, die aktuell auf das Pfarrheim der evangelischen Gemeinde in Mehrhoog ausweichen, in das eigene Pfarrheim zurückkehren. Kindergarten und Pfarrheim teilen sich zukünftig einen Multifunktionsraum. Während dadurch der Saal des Gemeindehauses erweitert werden kann, wird der Kindergarten die Fläche, laut Willing, als Bewegungsraum nutzen.

Ob die neuen Kita-Plätze die Situation nachhaltig verbessern, ist noch nicht klar. „Die Plätze sind vergeben und es kommen noch Anfragen“, berichtet Willing. Viele Eltern aus Mehrhoog waren in der Vergangenheit gezwungen, ihre Kinder in umliegende Kitas zu bringen.