Der Name bezieht sich vermutlich auf die sich öffnenden Knospen im Frühling und kommt vom Lateinischen aperire = öffnen. Der alte deutsche Name ist Ostermond (durch Karl den Großen im 8. Jahrhundert eingeführt), weil Ostern meist im April liegt.
Ostern eröffnet für die gesamte Menschheit, wie Apostel Paulus sagt, „eine Hoffnung, wo nichts zu hoffen war“ (Röm. 4,18). Die christliche Hoffnung nährt sich davon, dass unser Gott ein Gott ist, der sich in der Geschichte der Menschen engagiert, ja, in ihr menschliche Gestalt annimmt. Sie ruft uns dazu auf, in jedem Menschen das Angesicht Christi zu suchen. Ich bin überzeugt, dass es für Europa (seine Völker und seine verantwortlichen Akteure) von großer Bedeutung wäre, wenn unser Kontinent diese Gabe der Hoffnung wiederentdecken und davon leben würde, um wieder eine konstruktive Dynamik zu entwickeln: – In unseren Kirchen bewirkt die Hoffnung, dass wir unsere Ängste angesichts der Säkularisierung, der Orientierungslosigkeit, der Schwierigkeiten bei der Weitergabe des Glaubens überwinden. Hoffnung schafft und stiftet Vertrauen, eine wesentliche Voraussetzung für die jungen Generationen, um Selbstvertrauen und Verantwortungsgefühl zu gewinnen. Sie entfaltet ihre Kraft in multikulturellen Gemeinschaften und bewirkt eine gegenseitige Bereicherung
Unsere christliche Identität hat ihre Wurzeln anderswo als in unserer Produktivität, unserem Gewinn oder unserer Leistung. Unsere Identität gründet in Gott. Denn unsere Identität misst sich nicht an den von uns vollbrachten Leistungen.
Im Glauben, durch die Hoffnung, sind wir zu einem Wächteramt in unserer Welt aufgerufen, vor allem, wenn deren Perspektiven finster zu sein scheinen. Die Aktualität des theologischen Konzeptes der Hoffnung besteht darin, uns als Christen aufzurütteln, an das zu glauben, was über das rein Glaubwürdige hinausgeht, um unseren Beitrag zur Zukunft unserer Welt und für eine gemeinsame Zukunftsperspektive zu leisten.
Ich wünsche Ihnen allen gesegnete Ostern,
Ihr Pater George.