Impuls des Monats Januar: Der Herr segne dich und behüte dich

Ich mag die Tage zwischen den Jahren.

Ich mag die Ruhe nach dem Weihnachtstrubel.

Ich nehme mir vor aufzuräumen was liegen geblieben ist, gehe spazieren, sitze auf meinem Sofa genieße die selbstgebackenen Plätzchen, höre den vorbeiziehenden Gänsen zu und melde mich bei Leuten, bei denen ich es vor Weihnachten nicht mehr geschafft habe.

Viele haben frei und müssen nicht zur Arbeit. Alles geht ein wenig ruhiger und gemächlicher zu.

Für mich haben diese Tage eine ganz besondere Atmosphäre.

Fast beiläufig, mal freudig, mal traurig, manchmal melancholisch oder auch mit einem Lächeln im Gesicht, halte ich Rückblick auf das vergangene Jahr und schaue hoffnungsvoll, aber auch nicht ganz ohne Sorge, gespannt auf das, was das neue Jahr wohl bringen wird.

Ich mag sie, diese Zeit zwischen den Jahren.

Und in diese Zeit zwischen den Jahren gehört für mich auch der wohl bekannteste, dichteste und persönlichste biblische Segen, der in unseren Gottesdiensten an Silvester/Neujahr als Lesungstext zu hören ist. Gott gibt Aaron und seinen Söhnen den Auftrag, „seinen Namen auf die Israeliten zu legen“ und das Volk mit folgenden Worten zu segnen.

„Der Herr segne dich und behüte dich.

Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig.

Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden.“

Buch Numeri 6,22.27

Wenn ich diese Verse im Gottesdienst zum Jahresabschluss höre, dann berührt mich das sehr.

Segen ist mehr als eine Bitte oder ein Wunsch. Es ist die Zusage Gottes – ich bin da!

Gott, der bei mir ist, nimmt mich in seine Obhut. Er behütet mich, beschützt mich, bewahrt mich und greift mir unter die Arme. Er lässt sein Angesicht über mir leuchte, weil er mit Wohlwollen auf mich sieht. Er, der mich nicht im Dunklen umherirren lässt, sondern mir hilft, meinen Weg zu finden.
Und wenn Gott sein Angesicht mir zuwendet, dann gilt seine Fürsorge mir, ganz persönlich.

Er schaut jeden Einzelnen von uns in die Augen. Er schenkt Heil, so dass wir heil werden können. Seine Zuwendung, sein Frieden ist hier das hebräische „Schalom“, das eine breitere Bedeutung hat: Wohlergehen, Sicherheit, Gesundheit, Ruhe, innere und äußerer Frieden.

Ich weiß, dass das neue Jahr nicht frei von Problemen und schwierigen Situationen sein wird. Aber das Vertrauen auf Gottes Segen mag mir hoffentlich helfen, in schweren Stunden einen klaren Kopf zu bewahren.

Seit Jahren gehört dieser Segen zum festen Bestandteil für meine Zeit zwischen den Jahren und er hilft mir, das alte Jahr gut zu beschließen und mit gutem Gefühl in das neue Jahr zu starten.

Möge der Segen Gottes, der sein Angesicht Dir/ Ihnen zuwendet, auch Dich/Sie begleiten.

Christiane Kreienkamp

Menn Sie mögen, dann können Sie sich hier den gesungenen Segen auch anhören in einer Version von Tore W. Aas / Deutsch: Hanne Fossum/ Andrea Ladig