Hallo Maria,
den Impuls für den Monat Februar finde ich nicht auf der Homepage…
Hast Du ihn vergessen …?
Ja, habe ich! Natürlich! Einfach vergessen. Ich merke gerade, wie ich mich über mich selbst ärgere. Weil ich mal wieder 1000 Sachen im Kopf habe, und dabei mal wieder den Überblick verloren habe. Hatte ich mir nicht schon so oft vorgenommen, zwischendurch innezuhalten? Luft zu holen und auf das zu schauen, was gerade dran ist? Und ich frage mich: Was verliere ich denn sonst aus dem Blick? Nur einen Termin? Eine Aufgabe? Oder auch anderes? Die Menschen um mich herum? Gott?
Ich nehme mir – immer wieder neu – vor, das zu tun: Innehalten, auf das schauen, was dran ist und mich, die Menschen, Gott in den Blick zu nehmen. So hat es auch Beppo, der Straßenkehrer aus dem Buch „Momo“ von Michael Ende getan. Halten wir kurz inne – und lesen wir, wie er es macht:
Der alte Straßenkehrer Beppo verrät seiner Freundin Momo ein Geheimnis. Es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man. Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem.
So darf man es nicht machen. Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du?
Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten. Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein. Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste. Das ist wichtig.
Ich wünsche Ihnen Momente des Innehaltens. Vielleicht bietet gerade die Fastenzeit dafür die passende Gelegenheit.
Und vorher wünsche ich Ihnen allen ein paar ausgelassene und närrische Karnevalstage.
Maria Thier