Als ganz normale Samstagabendmesse wollte Franz-Josef Pail Anfang November seine Verabschiedung in den Ruhestand feiern. Doch die Loikumer machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Emotionen und tiefe Dankbarkeit prägten den Abschied von dem beliebten Geistlichen. Wobei er, jetzt im Ruhestand, nur ein Dorf weiter leben wird und eine neue Heimat in Dingden gefunden hat.
Schon zu Beginn der Festmesse machte Pastor Pail deutlich: Die Texte von Lesung und Evangelium dieses Abschiedssonntags fassen sein persönliches Credo als Landgeistlicher gut zusammen.
Während in der Lesung noch vom allgemeinen Priestertum die Rede war, beschrieb das Markus-Evangelium die Antwort Jesu‘ auf die Frage, welches Gebot besonders wichtig sei: Das der Nächstenliebe. Ein Evangelium wie geschaffen für Franz-Josef Pail, der seine Berufung immer als Verkündiger der Frohen Botschaft verstanden hat. In Loikum und in der Pfarrei Maria Frieden ist er damit gut angekommen. Und verlegt nun nur einen Wohnsitz. „Kontinuität mit verlagerten Schwerpunkten”, wie Pfarrer Ralf Lamers es in kurzen und treffenden Dankesworten formulierte.
Nach der Messe ging es für alle Gäste zunächst zum Hintereingang der Sakristei. Eine neue Bank wurde aufgestellt, auch als Geschenk für Pastor Pail, denn an diesem Ort wurde er vor knapp drei Jahrzehnten vom damaligen Münsteraner Bischof in sein Pfarramt eingeführt. Anschließend ging es mit vollem Programm in die Bürgerhalle, und viele Gemeindemitglieder zeigten dem scheidendem Pastor ihre Wertschätzung; ein Abschiedsbuch würdigt sein Wirken aus vielen Perspektiven. In Sketchen und Musikbeiträgen brachten die Loikumer ihre Dankbarkeit zum Ausdruck – und selbstverständlich durfte auch das Wahrzeichen, der „Swine Tünn” nicht fehlen. Gefeiert wurde bis in den späten Abend. Getreu dem Motto, das Pastor Pail als „Pastor Emeritus” nun beherzigen darf: Alles kann, nichts muss.
Die Bildergalerie mit Fotos von Martin Wolters zeigt Höhepunkte aus der Abschieds-Revue.