Impuls des Monats März: [Sekundenglück!]

Es ist Ende Februar, strahlen blauer Himmel und die Sonnenstrahlen wärmen mein Gesicht. Alles scheint so leicht. Ich freu mich!

Sekundenglück – und du denkst, dein Herz schwappt dir über.“

Die Vögel stimmen frühmorgens schon ein gewaltiges Konzert an, während ich langsam die Augen öffne! Das ist das Erste, was ich vom Tag höre. Was für ein Start in den Tag. Wunderbar! „Sekundenglück – und du denkst, dein Herz schwappt dir über.“

Ich seh die Schneeglöckchen und Krokusse am Wegesrand. Leben bricht sich seinen Weg. Farbenfroh!

Sekundenglück – und du denkst, dein Herz schwappt dir über.“

Ich lehn an meinem Fahrrad und genieße die Kugel Eis. Ein kurzes, unverhofftes Gespräch erfüllt mich. Ich höre unbedarftes Kinderlachen. Ich seh die Sonne als Feuerball am Himmel untergehen und werde demütig.

Sekundenglück – Und du denkst, dein Herz schwappt dir über.“

Die beschriebenen Augenblicke sind mein Sekundenglück und lassen mein Herz überschwappen.

Wann haben Sie diese kleinen Momente, dieses Sekundenglück gespürt?  Welche fallen Ihnen da ein?

Da ist plötzlich so ein Glücksgefühl, welches in Ihnen aufsteigt, wie ein kleiner Blitz. Ein Moment, welcher Gänsehaut verursacht, ein wohlig warmes Gefühl aufsteigen lässt oder ein Staunen verursacht. Eine Sekunde, die den Alltag unterbricht und in ein neues Licht tauen lässt.

Sekundenglück, so nennt Herbert Grönemeyer diesen Moment in seinem Lied und singt: „Und du denkst, dein Herz schwappt dir über. Fühlst dich vom Sentiment überschwemmt. Es sind die einzigartigen tausendstel Momente. Das ist, was man Sekundenglück nennt.“

„Sekundenglück“ welch eine tolle Wortschöpfung. Es sind nicht immer die großen Momente, die uns zum Glück verhelfen. Und dieses Sekundenglück lässt sich auch nicht von der Corona Pandemie aufhalten. Es unterbricht für einen kurzen Augenblick die Sorgen des Alltags und lässt das Meckern über das, was im Moment alles nicht möglich ist, vergessen.

Das vielleicht noch etwas tiefere Glücksgefühl ist das, welches ohne Anlass auskommt. Meister Eckhard, mittelalterliche Theologe und Philosoph, bezeichnet das tiefere Glücksgefühl als eine „ohne Warum Freude“.

Die „ohne Warum Freude“ ist das Glück, sich gewollt, geliebt, wertgeschätzt zu wissen von dem, der Himmel und Erde und uns alle gemacht hat.

Diese Freude ist vielleicht noch etwas mehr als Glück. Sie ist vielleicht das, was die Bibel an vielen Stellen mit Seligkeit beschreibt. Oder was Jesus seinen Freundinnen und Freunden sagt: „Das sage ich Euch, damit meine Freude in Euch ist und Eure Freude vollkommen wird“. (Joh 15,11)

Vollkommene Freude – Sekunden-Minuten-Stunden-Tage-Jahre-Ewigkeiten-Glück!

Aber wenn es mit der vollkommenen Freude nicht immer so klappen will, dann gibt’s ja noch das „Sekundenglück“. Das wünsch ich Ihnen. Und wenn wir uns das nächste Mal sehen, dann erzählen Sie mir doch von Ihrem „Sekundenglück“!

Christiane Kreienkamp
Pastoralreferentin

Hier das Lied von Herbert Grönemeyer: Sekundenglück
https://www.youtube.com/watch?v=RWYx9No2hbo